Blues und Sonnenbrand

Ich wache auf, gucke auf den Wecker und sehe - schon wieder 6.00. Mein Körper hat das mit der Zeitverschiebung irgendwie noch nicht ganz geschluckt. Aber egal. Also lassen wir den Tag mal beginnen, doch irgendwie geht es mir nicht so gut. Ich hatte es sehr sehr lange nicht mehr (das letzte mal denke ich mit 14) aber ich habe Heimweh. Auch das Schreiben mit der Familie Zuhause macht es nicht besser und so verbringe ich den morgen erst mal mit Blues im Bett.  Gegen neun beschließe ich dann aber, dass es jetzt reicht.  Ich gehe in die Küche,  schmiere mir ein Käse Brot, schneide mir einen Apfel und fülle meinen grummeligen Magen - schon besser! Mit vollem Bauch sieht die Welt gleich anders aus. Die nächsten drei Stunden verbringe ich trotzdem wieder im Bett,  bin aber produktiv. Ich mache mir einen ungefähren Plan einer Reise Route,  informiere mich über Auckland und schaue ein paar YouTube Videos (und ja, auch das ist produktiv,  irgendwie müssen die ja ihr Geld verdienen!)
Gegen 12 reicht es mir dann aber endgültig . Ich ziehe mir meine Wanderstiefel an und laufe zur Bushaltestelle. Obwohl mir eine weise Freundin (Ella) einmal sagte "auch wenn da steht, dass der Bus gleich kommt... Das muss nicht so sein, es kann auch noch ne Stunde dauern"  habe ich ausnahmsweise mal Glück und mein Gefährt kommt einigermaßen pünktlich. Aus dem Bus ausgestiegen vernehme ich rechts von mir doch glatt meine Muttersprache. Miriam und Max, die ich daraufhin anspreche, kommen aus dem Ruhrgebiet und sind grade auf Weltreise.  In Neuseeland bleiben sie einen Monat. Ohne Ziel laufen wir zusammen durch die Straßen von Auckland. So lässt sich dieser Ort wohl am besten erkunden. Als wir über den Dächern der 1.8 Millionen Stadt stehen verschnaufen wir einen Moment und stärken uns bei "Pita Pit", wieder ein guter Tipp von Ella.

Ein paar Kilometer weiter finden wir uns plötzlich in einem wunderschönen Park wieder. Direkt vor der Universität in Auckland.






Als wir diesen dann durchquert haben setzten wir uns für eine Stunde an den Hafen und quatschen einfach ein wenig.  Miriam und Max haben beide einen grandiosen Humor und wir lachen uns alle halbe Minute kaputt. 

 Als wir genug  vom sitzen haben laufen wir weiter Richtung Jacht und Segelboot Hafen.  Was hier für Teile rumm stehen ist unbezahlbar... Im wahrsten Sinne des Wortes.  Da wir uns solche Boote sowieso im Leben nicht leisten können genießen wir aber einfach den Blick auf das Wasser und die Umgebung 


Weiter geht's... Nach den nächsten 500 Metern merken wir langsam wie riesig dieser Hafen doch ist. Doch leider kann man nicht mehr so frei auf das Wasser gucken, denn überall stehen irgendwelche Gebäude und Restaurants. Doch dann laufen wir auf ein Gerüst zu. Ich sehe mehrere Treppen und denke mir, dass man von da oben bestimmt besser sieht.  Also flugs hoch gestapft und wer sagts denn!  


Als wir genug von der Aussicht haben gehen wir wieder runter und wandern zum letzten begehbaren Punkt des Hafens. Ein kleiner Steg mit vielen Sitzmöglichkeiten eröffnet uns nochmals einen tollen Blick auf das Wasser. 

Ein wenig geschafft aber glücklich laufen wir zurück Richtung Zentrum. 18:00 - perfekte Zeit für ein Feierabend-Bier.  Das hat man sich nach 11 Kilometern laufen aber auch verdient.  5 Dollar weniger im Portemonnaie,  dafür aber die Flasche an den Lippen sitze ich fröhlich mir meinen beiden neuen Freunden auf der Terrasse eines Restaurants. 

Als wir uns dann gut gelaunt in den Bus zurück zu unseren jeweiligen Unterkünften setzen (die beiden wohnen zufälligerweise nur 3 Nebenstraßen von mir entfernt), bin ich froh, dass sich der Tag so gewendet hat. Schnell verabreden wir uns noch morgen Abend zum Monopoly spielen, dann müssen die beiden auch schon raus.  3 Stationen später werde ich auf dem kurzen Weg von der Bushaltestelle zu meinem airbnb Zimmer auch noch von diesem Sonnenuntergang überrascht. 

Als ich dann aber Zuhause in den Spiegel schaue,  merke ich, dass die Sonne zwar den Tag definitiv verschönert hat, meine Nase und Wangen aber auch auf jeden Fall röter sind als noch heute morgen.  (und ja Mama ich hab mich eingecremt!  Mit Lichtschutzfaktor 30,  5 Mal!!!)  aber naja, man kann nicht alles haben.  Morgen kaufe ich mir dann mal 50-er Sonnencreme und dann überlebt meine Haut das hoffentlich auch ein Jahr. 

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